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INNENRAUM LAVINIA

23. und 24. Jänner 2018, vor der Stadtwerkstatt im Cine Traktori. 17 - 19 Uhr.

Ein Innenraumprojekt aus der person-in-person-Perspektive von Tanja Brandmayr.
Schneeraumkonfetti, Seelenbumbum.

In den frühen 1920er Jahren stellte die Hamburger Maskentänzerin Lavinia Schulz Ganzkörpermasken her. Diese wirken einerseits grotesk lebendig, andererseits sperrig und schwer. Erschütternd ist das wenige biographische Material, das über die früh zu Tode gekommene Lavinia Schulz und ihren Ehemann und Arbeitspartner Walter Holdt bekannt ist: In einem Keller ebenso diszipliniert wie besessen arbeitend, wollten sie kein Geld für Kunst nehmen, weil Kunst unabhängig und schwer sein muss. Am Ende hat Lavinia zuerst ihren Mann und dann sich selbst erschossen.
Der Text schlüpft – im Zeitsprung und in bildlicher Entsprechung zu einem rätselhaft gebliebenen Maskeninneren – in einen fremden inneren Raum, der als Kellerraum in Hamburg definiert zu einem textlich-performativen Innenraum wurde. Das Betreten eines fremden Innenraums meint ein „Hineingehen“ mit der eigenen Biographie in das Leben und Werk einer anderen und meint außerdem das Schreiben in performativer, das heißt körperlich und situativer Überprüfung.
Selbstredend tauchen damit biographische, körperliche, künstlerische, theoretische und kunstgeschichtliche Widersprüchlichkeiten auf, die vielleicht in Entsprechung zum grotesk-expressiven Äußeren der Masken einen ebenso grotesken Innenraum kreiert haben.
Über diesen Prozess gibt der Text selbst Auskunft, der als Narration des Unterfangens angelegt ist.

Dann bist du selbst schwanger geworden. Und das während der Inflation!

Innenraum Lavina wurde von LinzExport gefördert und ist 2015/16 zum Teil auf dem damals in Hamburg liegenden, STWST-assoziierten Boot, der Junix, entstanden.

Mehr zum Projekt, das sich selber nicht versteht:
Hörversion/almost first take: http://innenraumlavinia.at/
Textversion/almost first take: http://brandjung.servus.at/content/innenraum-lavinia