BIS HIERHER ALLES GUTGEGANGEN.
Das Projekt „Die Stadtwerkstatt als öffentlicher Raum“ wurde als längerfristig angelegtes zirkulierendes Recherche- und Kunstprojekt in den Öffentlichkeitsbereichen des Hauses der STWST konzipiert. Das Konzept wurde Ende 2016/Anfang 2017 anlässlich einer Projektausschreibung der Stadt Linz zum Thema »Öffentlichkeit und Verdrängung« konzipiert. Anlass war zu dieser Zeit ein im Haus feststellbarer Peek von Problemlagen in den Öffentlichkeitsbereichen des Hauses speziell während der nächtlichen Ausgehzeiten, die gleichzeitig vielerorts in der Stadt spürbar waren. Die Stadtwerkstatt hat in der Einreichung argumentiert, dass hier gerade wegen der weitgehend offenen Zugänge in den Öffentlichkeitsbereichen des Hauses nicht nur ein Umgang mit diversen Situationen gefunden werden muss, sondern dass zunehmend Verdrängungen aufgefangen werden, die anderswo in der Stadt passieren. Um das Thema offensiv voranzutreiben, wurde der Ansatz gewählt, die Stadtwerkstatt und das Cafe Strom als denjenigen Freiraum zu untersuchen, als der er ohnehin über Jahre funktioniert – als ein über informelle Regeln und Verhaltensweisen durch HausmitabeiterInnen, aber auch durch assoziierte Partner, Projektmitwirkende, Kooperationspartner, bis hin zu den Gästen mitbestimmter und getragener Ort einer autonomen und heterogenen Szene.
Mit dem praktischen Projektbeginn ist ein Text in der Versorgerin #116 erschienen: Ich weiß, wo dein Beisl lebt, Dez 2017
Die größere Thematik „Öffentlichkeit und Verdrängung“ ist in das Diskursformat „Strom um sieben“ eingeflossen. Die Diskussion lief unter dem Titel "Bis jetzt ist alles gutgegangen? Öffentlichkeit und Verdrängung". Strom um sieben, März 2018
Als Prolog wurde am Vortag der Film „Hass“ von Mathieu Kassovitz gezeigt. Wir zitieren: Jusqu'ici tout va bien. Bis hierher ist alles gutgegangen. Und: Dies ist die Geschichte einer Gesellschaft, die fällt. Aber wichtig ist nicht der Fall, sondern die Landung.
Film "Hass", So, 25. März, Moviemento Kino, 21 Uhr
In einer Praxisphase wurden von Dezember 2017 bis März 2018 die Öffentlichkeitsbereiche des Hauses zur wissenschaftlich-performativ zirkulierenden Recherchezone erklärt: Daran haben viele MitarbeiterInnen der STWST mitgearbeiten - und unter Mitwirkung von zwei externen Wissenschaftlerinnen und etwa acht PerformerInnen.
Mehrere Recherchen, kommunikative Prozesse und kleinere Interventionen begleiteten das Projekt.
Die Ergebnisse wurden intern und teilweise extern kommuniziert und bilden die Basis für weitere künstlerisch-wissenschaftlich-soziale Zirkulation.
Am 10. November wurde in den frühen Abendstunden im Cafe Strom und in den Öffentlichkeitsbereichen des Hauses die szenische Lesung „Social Sleep“ performt - als letzter Teil des Projekts in seiner ursprünglichen Konzeption und gleichzeitig als potentieller Beginn einer Weiterführung des Projekts in weiterer künstlerischer Zirkulation. Social Sleep
Unter dem Titel „Der öffentliche Raum und das offene Ende“ ist mit dem praktischen Projektende (des von LINZim PULS geförderten Teils) ein Text in der Versorgerin #120 erschienen: Der öffentliche Raum und das offenen Ende
Zusätzlich, bzw aus dem Projektkontext:
2018 sind seitens der extern beim Projekt Mitwirkenden künstlerische und wissenschaftliche Arbeiten umgesetzt worden/in Planung, die sich - zusätzlich - aus dem Projektkontext entwickelt haben.
In der benachbarten Hinsenkamppassage im Linzer Stadtraum wurde im Sommer/Herbst 2018 ebenfalls ein künstlerisch-diskursivs Projekt umgesetzt. Dieser Text ist in der Versorgerin erschienen: Das HinsenkampLabor.
In einer weiteren Theorie- und Praxisphase wurde im Winter 2018/19 von der Kepleruniversität ein weiterer Schritt in Richtung „Öffentlichkeit und Verdrängung“ im Stadtraum umgesetzt. Hier wurde als ein Ort auch die STWST eingebunden. Zum größeren Zusammenhang ist ein Text in der Versorgerin 122 erschienen: Kapitalisische Landnahmen und die Stadt
Diese Thema ist ein ongoing Thema des Hauses und es ist außerdem eine Weiterbearbeitung des Projekts in künstlerischer Bearbeitung angedacht.
Mit Unterstützung aus dem Sonderfördertopf LINZimPULS.