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Projekttitel: NEBELKEGELN (FOG BOWLING)
Untertitel: Es gibt eine richtige Simulation in der falschen
Projektträgerin: STWST Stadtwerkstatt 2025
Kurzbeschreibung Projekt:
Das Projekt NEBELKEGELN (FOG BOWLING) inszenierte eine mehrtägige Installation und an 2 Abenden mit seinem Nebel-Kegelturnier ein Spektakel der reduzierten Weitsicht, des diffusen Geschehens, der Unsichtbarkeit und der Unüberprüfbarkeit.
Kurzbeschreibung über den Aspekt „Es gibt eine richtige Simulation in der Falschen“:
Ein Spiel wird gespielt, aber die Realität und die Ergebnisse können nicht erkannt werden.
NEBELKEGELN ist Spiel und Auseinandersetzung mit Parametern von Medien, Technologie und Leben: Flooding the Zone With Fog. The Fog is the Media. THE MEDIA IS THE FOG IN YOU.
Video - INTERN:
Kurze Beschreibung des Ablaufes und des Projekthintergrundes: Das Projekt Nebelkegeln hat mehrere Aspekte von Vernebelung, Diffusität und fehlender Weitsicht thematisiert. Das heißt, es wurde sozusagen absichtlich in eine Zone der Unüberprüfbarkeit hineingespielt. Es wurde zwar beim Nebelkegeln tatsächlich gekegelt. Aber die Bowlingkugel rollte nicht auf Kegel zu, sondern nur mehr auf Bilder von Kegeln, die auf Nebel projiziert werden. Die Kugel rollt dann natürlich durch die Bilder hindurch, die dann auch noch temporär verschwunden waren – und damit wurde eine spukhafte Halluzination der Realität entworfen, die natürlich frappant auf die KI- und Tech-Entwicklung anspielt. (…) Appellativ wurde diese Kritik an den Zuständen benannt als: »Es gibt eine richtige Simulation in der falschen«. Ein Problem. (…) Ebenso das Motto, unter das wir das ganze Spiel gestellt haben: »Jede:r gewinnt, alle verlieren«. Also die Illusion des individuellen Gewinns in der Dynamik des allgemeinen Verlustes, eines gesellschafts-, demokratiepolitischen und ökologischen Niedergangs. (…) Insgesamt war das Projekt Nebelkegeln ein großer Voodoo von Analysen und Behauptungen, etwa, dass sich der Nebel in die Individuen hineingearbeitet hat und Desorientierung erzeugt; oder auch, dass ein »Flooding the Zone with Shit« zu einem »Flooding the Zone with Fog« gewendet werden kann, in dem dann lustig gespielt werden kann. Was dann ja auch mit großer Begeisterung gemacht wurde. (…) Über die Art der perfomativen kollektiven Inszenierung gibt unter anderem das Soundfile Auskunft, das sozusagen wie eine große übergeordnete, wie aus dem Nichts kommende Anleitung funktioniert. Und die teilnehmenden Menschen konnten zwar - ganz im Sil der Teilnahme, moderiert und in einem Zeitfenster - einen Kommentar zum Zustand der Welt abgeben, aber die Teilnehmer:innen mussten sich insgesamt in die Abfolge einpassen, sonst funktionierte das Spiel nicht. (…) Und die große Überraschung: Die Leute hatten großen Spaß daran, sich in diese Simulation einzupassen! (…) Insgesamt haben wir eine neue große Idee des strategischen Abtauchens und Unsichtbarmachens angeworfen, die auch 2026 verfolgt und weitergetrieben wird. Konkret wollen wir in Zukunft auch weiter aus und mit dem Nebel spielen - Nebelkegeln, Nebeltheater, alles.
Soundfile - INTERN:
(Das Soundfile gibt u.a. über die Art der perfomativen kollektiven Inszenierung Auskunft.)
Mehr Infos:
Nebelkegeln @STWST84x11
Nebelkegeln @Versorgerin
Zur Stadtwerkstatt:
Die Geschichte der Stadtwerkstatt (STWST) beginnt 1979 und entwickelt sich als autonome Struktur. Sie entstand als Utopie von Kunst und Leben bzw. eines Lebens- und Arbeiten-Konzeptes, das sich durch die Manifeste der jüngeren Avantgarde, durch Ablehnung einer bürgerlichen Behübschungskultur sowie einer Kritik an der immer noch autoritär beeinflussten Nachkriegsgesellschaft auszeichnete. Die Stadtwerkstatt behauptete sich zwischen Häuserkampf, sozialem Wandel und Kunst.
Seit den 1980er-Jahren und noch vor den digitalen Medien entstanden interaktive, hybride Medien- und Telematik-Formate und eine Prozesskunst als Medienkunst. Aus diesen intensiven, auch hochpolitischen Auseinandersetzungen im Feld der Kunst und der Medien ist historisch auch die Entstehung der Netzkulturintitiative servus.at (1996) und des freien Radio FRO (1998) zu verstehen. Beide entwickelten sind aus dem Umfeld der STWST und arbeiten immer noch im Haus der STWST.
Die Stadtwerkstatt wurde als freies Künstler:innenkollektiv gegründet, prägte seit den 1980er Jahren die Linzer Stadtgeschichte sowie die frühe Medienkunstgeschichte und ist bis heute ein autonomes Kulturhaus in Linz, das zwischen Kunst, Gesellschaft und den Beschlagwortungen „Anstiftung zur Initiative“ oder „Transformation von Kunst und Gesellschaft“ agiert. Heute besteht der Verein Stadtwerkstatt aus den Departments New Art Contexts, einem Medienbereich, dem Musikclub und den sozialen Sphären der Öffentlichkeitsbereiche des Hauses – die Bereiche arbeiten ineinander verschränkt.